Lyrik


Mein Schloss in Moabit

 

Mein Schloss ist eine Einzimmerwohnung

In Berlin Moabit

Mein Diener ist der stinkende Obdachlose

Der in den Hauseingang pisst

Mein Pferd ist die Ringbahn

Mein Reiterhof Berlin

Mein Stuck ist aus Spinnweben

Mein Stuckateur der Kammerjäger

Mein Teich ist eine Pfütze vor der Tür

Mein Reim reimt sich nicht

Denn das Leben reimt sich auch nicht

Meine Dichtung ist nicht eure Dichtung

Und wird durch den Förderpreis

Der Straße einzig und allein gewürdigt

Mein Lektor arbeitet am Spätkauf um die Ecke

Mein Verlag ist das Sozialamt

Meinen Literarischen Zirkel treffe ich jeden Dienstag

Beim Arbeitsamt

Wir dichten zusammen Bewerbungen

Schickt ihr doch mir Gedichte

Zum Thema Asphalt

Oder Beton

Oder Armut

Gerne dürft ihr das Thema auch offen interpretieren

Der Einsendeschluss ist mein Tod

Mein Jubiläum heißt 2 Jahre Hartz IV

 

 

Lyrikbeitrag zu folgendem Thema:

 

Anlässlich seines 10jährigen Jubiläums schreibt der Verein zur Förderung der Dichtung am Untermain einen Gedichtwettbewerb aus.

Nach den bisher bereits durchgeführten Wettbewerben zu den Themen Heimat und Ferne ist diesmal zum 400jährigen Schlossjubiläum das Thema "Schloss".

 

Pro Teilnehmer ist nur ein Gedicht einzusenden. Das Thema "Schloss" kann dabei auch offen interpretiert werden und muss sich nicht unbedingt mit dem Schloss Johannisburg in Aschaffenburg auseinandersetzen.

 

Niemals eine Antwort erhalten.

 


Der Preis der Poesie

 

Ich möchte vom Schreiben leben

Wie die Amsel im Wind

Und nicht wie die Prostituierte

Vom Sex

/

Literatur ist wertlos

Und unbezahlbar

Zugleich

Aber für euch hat sie einen Preis?

Dafür reimen sich eure Gedichte

Aber Geld und Lyrik

Reimen sich nicht

 

 

Vom Traum der Dichter

 

Ich dichte vor Hunger vor mich hin

Aber werde nicht satt

Nachts

Wenn ihr in euren Futonbetten

Neben euren Hausfrauenhuren

Schnarcht,

Und davon träumt

Ein rattenarmer Dichter zu sein

Der vor Hunger schreiben muss

Und nicht satt wird

Nachts

 

 

 

Ansprache

 

Sehr verehrte Damen und Herren

Ich entschuldige mich auch bei Ihnen,

Dass ich Sie belästigen muss

Ich verkaufe den Straßenfeger

Das Obdachlosenmagazin Berlins

Es wäre schön

Wenn Sie mir ein Exemplar abkaufen könnten

Oder mir mit einer kleinen Spende

Und wenn es nur 10 oder 20 Cent sind

Weiterhelfen könnten

Damit ich mir eine warme Mahlzeit kaufen

Oder das Obdachlosenheim bezahlen kann

Ich warte immer noch auf das Geld vom Arbeitsamt

Ich bitte nochmals um Verzeihung

Und wünsche Ihnen allen noch [eine(n)] schöne(n)(s) [fröhliche]

Montag/Dienstag/Mittwoch/Donnerstag/Freitag/Sonnabend/Sonntag/Feiertag/Weihnachten/

Neues Jahr

 

 

Traum vom Dichterwerden

 

Ich träume davon

Dichter zu sein

Dichter zu werden

Denn wenn ich

Dichter wäre

Könnte ich endlich schlafen

 

Ich hab alles versucht:

Alle Winkel inspiziert

Alles auf den Kopf gestellt

Die schlafende Frau durchsucht

Aus dem Fenster geschrien

Unter die Decke geklopft

Den Aschenbecher ausgeleckt

Und vieles mehr,

Aber ich werde einfach nicht

Dichter

 

 

Gedicht Nr. 34

 

-       Anlässlich der Räumung meines Berliner Schlosses in der Bredowstraße 35, Moabit

 

Schmeißt nur alles raus

Als wäre es Müll

Während die Frau im Hof

Ihre Kinder anschreit

Sie sollen nicht so schreien

Nehmt mich doch gleich mit

Und schmeißt mich auf die Halde

Zerhaut den alten Kleiderschrank vom Sperrmüll

Den wackeligen IKEA-Tisch

Schleppt das löchrige Sofa und die Matratze aus dem Haus

Nehmt die Wanduhr, das Erbstück, einfach mit

ABER NEHMT MIR NICHT MEINE TEXTE

„Die wollen wir auch gar nicht“

Belächelt ihr

Und sprecht weiter:

„Damit lässt sich die Miete auch nicht begleichen“

Ich wollte mich dafür im Nachhinein

Noch einmal bedanken,

Dass ihr mich daran erinnert habt

Ich hatte es schon wieder vergessen

Und nehmt mir endlich meinen Haustürschlüssel ab

Mit dem ich meine Gedichte

Auf eure Motorhauben kratze

 

Ode an die Rigaer Straße

 

Wenn ich nicht schlafen kann

Bist du für mich da

Und ich steh auf

Und finde immer jemanden

Der noch 2 Kinder mehr vergessen

Noch 2 Jobs weniger

Noch 2 Geld mehr überzogen

Noch 2 Frauen mehr verloren

Noch 2 Familien mehr zugrunde gerichtet

 

hat

 

Und mir noch 2 Schnaps mehr zufügt

/

Letztens wollte ich raus aus meinem Loch

Und stand in einer Wohnung mit Termin

Irgendwo im Prenzlauer Berg

Wo es romantisch ist wie Rechtsrock

Und dachte nur:

Wo ist hier der Fischladen

Wo die Betrunkenen

Wo die Bullen

Und kam zurück in mein Loch

In den Fischladen

Konnte mir die Wohnung eh nicht leisten

Trotz WBS

 

Trotzdem

 

Der Preis der Lyrik ist vielleicht

Gelesen werden zu müssen

 

Denn unsichtbar bleiben

Kann sie nicht

 

Meine Lyrik will allen ins Gesicht spucken

Und doch von ihnen geliebt werden

 

Und anerkannt von denjenigen

Die sie verachtet

 

Sie nimmt jeden als Feind

Der sich angesprochen fühlt

/

Das ist das Schreckliche an ihr

 

 

Schweigen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Schrei

 

AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Was ich will

 

Ich will nicht essen; ich will nicht schlafen; ich will nicht wach sein; ich will nicht aufstehen; ich will nicht liegen bleiben; ich will nicht aussterben; ich will nicht trinken; ich will nicht dursten; ich will nicht lesen; ich will nicht fliegen; ich will nicht auf dem Boden bleiben; ich will kein Mensch sein; ich will nicht sein; ich will nicht nicht sein; ich will nicht kleben; ich will nicht interpretieren; ich will kein Brot ohne Kruste; ich will nicht kotzen; ich will nicht schlucken; ich will nicht ficken; ich will nicht leer ausgehen; ich will mich nicht; ich will dich nicht; ich will euch nicht; ich will nichts sagen; ich will in keine Kneipe; ich will nicht ins Museum; ich will nicht hören; ich will nicht taub sein; ich will nicht werden; ich will nicht sehen; ich will nicht blind sein; ich will nicht fühlen; ich will nicht begraben sein; ich will nicht lebendig sein; ich will nicht verrückt sein; ich darf nicht normal sein; ich will nicht vermissen; ich will die Tür nicht schließen; ich will nicht spielen; ich will nicht fair sein; ich will nicht bestrafen; ich will nicht lachen; ich will nicht weinen; ich will nicht tippen; ich will nicht sprechen; ich will kein Surrogat; ich will nicht träumen; ich will nicht wach sein; ich will nicht erkennen; ich will nicht verkennen; ich will nicht aberkennen; ich will nicht sitzen; ich will nicht liegen; ich will nicht stehen; ich will nicht lehnen; ich will nicht wollen; ich will nicht knien; ich will nicht interpretiert werden; ich will nicht leer sein; ich will nicht antworten; ich will nicht fragen; ich will nicht gefragt werden; ich will nicht ertragen; ich will nicht ertragen werden; ich will nicht aushalten; ich will nicht ausgehalten werden; ich will nicht erwachen; ich will nicht erwacht werden; ich will nicht einschlafen; ich will nicht neben mir sein; ich will nicht bei mir sein; ich will nicht raus; ich will nicht rein; ich will nicht schweben; ich will nicht abgesondert sein; ich will keine Gesellschaft sein; ich will nicht rollen; cih llwi inhct taenr; ich will nichts können; ich will keinen Sinn haben; ich will mir keinen Sinn geben; ich will nicht bei dir sein; ich will nicht ohne dich sein; ich will nicht angeschaut werden; ich will kein Ich sein; ich will nicht flattern; ich will nicht beben; ich will nicht heben; ich will nicht reimen; ich will nicht schreien; ich will nicht schweigen; ich will nicht nur zusehen; ich will nicht absurd sein; ich will nicht klagen; ich will nicht gutsprechen; ich will nicht einmalig sein; ich will nicht müssen; nicht will nicht polyvalent sein; ich will mich nicht anziehen; ich will nicht nackt sein; ich will nicht hängen; ich will nicht klettern; ich will nicht fallen; ich will nicht wiederholen; ich will nicht wiederholen; ich will nicht widersprechen; ich will nicht aussprechen; ich will nicht schwingen; ich will nicht niedertreten; ich will nicht weggeworfen werden; ich will nicht auferfahren; ich will nicht benedeien; I will not use other languages; ich will nicht ®ۻẅ±►ЎЖ╧; ich will nicht brennen; ich will nicht enden; ich will nicht überzeugen; ich will nicht veranstalten; ich will nicht bedeuten; ich will nicht stoppen; ich will nicht falsch sein; ich will nicht aufhören;  

 

Satt im Dreck mit Durst

 

Gebt mir ein Stück Freiheit in eurem Dreck. Gebt mir Anerkennung, Brecht lesend in eurem Dreck. Dreck schreibend auf den Dreck schauend den ihr lest. Dreck zitierend. Keine Zeit. Sagen sie. Immer. Nein Danke. Bitte gern. Amen. Lange leben. Wollen sie. Niemals. Aber satt. Eine satte Generation. Bitte gern. Danke nein. Eine satte Generation. Die satte Bäuche frisst. Die satt im Dreck satte Bäuche frisst. Das hier ist mein Beitrag. Brecht lesend. Brecht. Satt. Dreck. Nein danke. Bitte gern. Satt gehend durch satte Alleen Goethe lesend, satter Goethe, satt fressend, flanierender Abend mit sattem Goethe, romantisch satt, zusammen satt, sattsatt. DURST. Goethe trinkend allein gewesen bis Abend satt dann Durst dann Durst dann Durst. Durst auf Fleisch. Durst auf Fleisch im Minirock. Oder Jeans. Durst atmend Nacht trinkend Fleisch satt hinterher wieder Durst weil satt. Durst lernen studierend was eigentlich Hunger ist. Hunger ist fern. Satt ist immer lesend Goethe sprechend mit satt danke gern bitte nein ich kann nicht mehr. Durchziehen. Immer alles durchziehen satt mit Durst leben flüssig. Probleme. Satte Probleme mit Durst und sattem Goethe Probleme suchen satt mit Durst im Dreck Goethe lesend satte Bäuche fressend mit Durst im Dreck finden Durst kein Problem satt lesend Durst zu voll. Satt zu voll. Durst aber voll. Mehr Durst mit sattem durchziehen Glotze satt. Magen voll niemals satt weil zu viel Durst mitgebracht ins Leben satt mit Durst nach satt. Verhungernd satt. Voll satt. Zu voll satt mit Durst auf Fleisch satt im Dreck Goethe lesend weil muss ja satt zusammen mit Goethe auf der Couch sattvoll mit Durst. Satt kommend gehend satt bleiben satt mit Durst auf Durst satt. Durst auf Durst satt. Satter Durst Goethe voll satt im Dreck Brecht lesend satt mit Durst satt auf satte Bäuche mit Durst auf Fleisch weil Durst durch Fleisch in Minirock. Das ist mein Beitrag. Satt denkend über Durst satt mit vollem Durst auf Durst ohne voll satt sowieso. Satte volle Seite mit Dreck und Durst ohne zu wissen was Hunger ist weil satt zu voll im Dreck mit Durst satt Seite voll (warum kann ich nicht endlich kotzen) jetzt mit Dreck ein Bisschen Dreck passt noch satt mit Durst auf Dreck endlich voll der dreckige Beitrag satt lesend mit Durst auf satt und satt Durst auf voll durchziehen immer wichtig das nicht durstig satt voll ätzend das Satt in Glotze davor satt schlafend mit Durst auf dreckiges Fleisch im durstigen Minirock … vergib mir meinen Durst satt im Eifer des Durstes Goethe war auch satt im Dreck für immer Durst durchziehen, durchziehen, durchziehen, nicht aufgeben immer durstig sein weil voll satt im Durst mit Durst durch Durst wie viel Durst ist möglich satt mehr als voll Durst ist satt Durst mit noch mehr Durst auf Durst kein Entrinnen durch Goethe mit Durst so satt so satt so satt


Zwei vom Dorf

 

Du hast deine Waffen, Mädchen

Und bist eingetaucht in eine neue Welt

Oder wurdest gestoßen

Wer weiß das genau

„Nach ihm“ ist dein Zeitalter

„Nach mir“ lebe auch ich

Berlin Berlin Berlin

Die Stadt, in der du niemals warst

sie hat dich wieder

 

Du hast deine Waffen, Mädchen

Den Busen hoch und spitz

Die Lippen frech und lüstern

In Berlin kann man sein

Hier begeht man Fehler bewusst

Schmeiß dich ins Rennen

Oder fühlst du dich immer noch hässlich?

 

Ein Dorf fließt durch deine Adern

Und quillt aus deinen Augen

In Berlin stinkst du nach Gülle

Da helfen keine fünf Meter Parfüm

Dein Lächeln ist begraben

Jungs lieben das (ich weiß es ja)

Und was du beim Kühemelken gelernt hast

Jeder weiß es auch hier

 

Dein Körper drängt sich durch die Clubs und Bars

Und sammelt Blicke

Und die Jungs stolpern hinterher bis in dein Bett

Dein Körper wie die Schweinehälften

Auf der Schlachtbank deines Vaters

Deine Waffen haben ihr Ziel nicht verfehlt

Immerhin

 

Du gibst ihnen deinen Schatten zu lieben

Du genießt das

Wie sie sich abrackern an deinem geistentfernten Körper

Dich zerfressen wie Aas

Du genießt das

Wie sie sich bemühen und versagen

Und sich vorstellen

Sie hätten es dir besorgt

Weil du einmal gequiekt hast

 

Wie sie versuchen

Zärtlich und liebevoll zu sein

Aber unfähig sind

Du genießt das

Oder fühlst du dich immer noch hässlich?

Weil ein Schwanz kein Kompliment ist

 

Dein Körper dehnt und streckt sich

Statt im Bett jetzt auf der Yogamatte

Deine Gedanken ziehen an dir vorbei

So wie Leben und Zeit

Nachts bist du wieder Aas

Ein verwestes Einhorn

So wie jeder hier

Fühlst du dich hässlich

Und eingesperrt

In Erinnerung und Vergangenheit?

 

Was ich derweil so mache?

Denkst du noch daran?

Vielleicht haben wir uns gestreift

Hättest du es bemerkt?

Wir werden uns sehen

An Feiertagen im alten Dorf

Und davon erzählen

Wie frei wir sind

 

Wir werden nichts abstreiten

Nichts bestätigen

Platz lassen für Mutmaßungen

Wir werden schweigend erzählen

Wie Schatten im Dunkeln

Und einander vermissen

Wie Ertrunkene das Meer